2. Chemische Desinfektion

Die chemische Desinfektion bietet immer dort Vorteile, wo es auf die Sanierung des Leitungssystems ankommt. Es ist sowohl die trinkwasserkonforme Desinfektion (keine Nutzungseinschränkung) oder die sogeannte Stoßdesinfektion möglich. Bei der Stoßdesinfektion verbleibt über einen kurzen Zeitraum eine hohe Konzentration Chlordioxid in den Leitungen, das anschliessend vollständig ausgespült wird.

Vorteile der chemischen Desinfektion

> Aufbrechen und Ausschwämmen des Biofilms aus den Wasserrohren

> Keine Energie- und Wasserverschwendung

> Vollständige Desinfektion aller durchfluteter Anlagenteile

> Langzeitwirksamkeit

Nachteile der chemischen Desinfektion

> Einbau eines Bypasses zur Einimpfung unverzichtbar

Bypass:

Beispiel eines Bypasses in einer 2" Warmwasserleitung mit Trennschieber und 2 Ableitungen mit GEKA Kupplungen

2 Dosieranlagen (je eine verbundene TWA) :

2 mobile Desinfektionsanlagen im Einsatz in einem Klinikum
2 mobile Desinfektionsanlagen im Einsatz in einem Klinikum

Die beiden Anlagen desinfizieren eine Hausinstallation trinkwasserkonform über einen längeren Zeitraum. Der Vorteil dieser Desinfektionsart liegt darin, dass das Wasser weiterhin ohne Nutzungseinschränkung konsumiert werden kann. Das Chlordioxid in der geringen Konzentration von 0,2 mg/l ist weder riech-, noch sicht- oder schmeckbar. Dennoch ist diese Konzentration ausreichend, um alle Bakterien, namentlich Legionellen, die sich im Wasser befinden, abzutöten. Andererseits dauert es so sehr lange, bis in den Rohren anhaftende Inkrustierungen und Biofilme aufgebrochen und ausgeschwämmt werden.

 

Alternativ kann auch mittels einer Stoßdesinfektion mit hochdosiertem, nicht trinkbarem Chlordioxid der Biofilm innerhalb von 12 h aufgebrochen werden. Die nachfolgende Spülung der Anlage mit Frischwasser stellt sicher, dass keine Reste des Desinfektionsmittels mehr in den Rohrleitungen verbleiben. Die abgelösten Partikel des Biofilms werden mit dem Desinfektionsmittel ausgeschwämmt.